Die Hufe sind für das Leben eines Pferdes essenziell, denn ohne gesunde und stabile Hufe kann ein Pferd nicht laufen, oder gar seinen Reiter tragen.
Was sollte man als Besitzer beachten, um die Hufe seines Pferdes gesund zu erhalten?
Die Hufe sollten täglich gereinigt und auf Risse, Fremdkörper (wie Steine oder Nägel) oder andere relevante Veränderungen untersucht werden. Sollte sich ein Fremdkörper (Nagel, Schraube, Scherbe o.ä.) in dem Huf Ihres Pferdes befinden, sollten Sie diesen, wenn irgend möglich nicht selbst entfernen, sondern umgehend einen Tierarzt kontaktieren, da der Tierarzt so die Chance Röntgenbilder anzufertigen, um die genaue Lokalisation des Fremdkörpers zu bestimmen. Trockene und poröse Hufe sollten besonders im Sommerhalbjahr regelmäßig (mind. Einmal tägl.) mit feuchtigkeitsspendenden Ölen oder Fetten versorgt werden. Im Winterhalbjahr ist auf genügende Zeit zum Trocknen der Hufe zu achten, um Erkrankungen wie Strahlfäule zu vermeiden. Regelmäßige Hufbearbeitung durch den Hufschmied oder Hufpfleger ist unerlässlich. Intervalle von 6 bis max. 8 Wochen sollten dabei eingehalten werden.
Wie ist der Huf des Pferdes aufgebaut?
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Dieses Bild verdeutlicht, warum ein Nagel- oder Schraubentritt für ein Pferd so gefährlich werden kann. Wichtige Strukturen (wie z.B. Das Hufbein, die tiefe Beugesehne oder das Strahlbein) liegen in dieser Region relativ oberflächlich und können durch einen eindringenden Nagel verletzt und/ oder infiziert werden. Darum ist ein Nageltritt immer ein akuter Notfall und sollte auch so behandelt werden. Informieren Sie umgehend einen Tierarzt und entfernen Sie den Fremdkörper nicht aus dem Huf Ihres Pferdes. So kann der Tierarzt ein Röntgenbild anfertigen und genau bestimmen welche Strukturen ggf. verletzt sein können. Dieses Vorgehen ist wichtig für die Prognose und das weitere Vorgehen mit dem Patienten.
Wichtige Erkrankungen am Huf eines Pferdes?
Strahlfäule
Die Strahlfäule ist meist eine Bakterielle Infektion des Strahlhornes. Dabei wird das weiche Strahlhorn durch die Bakterien angegriffen und zersetzt. Zur Bekämpfung der Strahlfäule ist eine gute Bearbeitung durch den Hufschmied und eine Umstellung in saubere und trockene Umgebung unerlässlich. Gleichzeitig sollte auf vermehrte Hygiene geachtet werden. Bei schlimmeren Fäulnisprozessen kann eine antibiotische Behandlung durch den Tierarzt notwendig werden.
Hufabszess (Hufgeschwür)
Die Pferde sind meist hochgradig lahm und der betroffene Huf ist vermehrt warm. Es wird versucht durch anlegen von feuchten Verbänden und gezieltem Bearbeiten der Sohle einen Abfluss zu schaffen. In weiterer Folge wird der entzündete Bereich gespült und der Huf bis zur Abheilung unter Verband gehalten.
Als Hufabszess bezeichnet man eine eitrige Entzündung der Lederhaut. Die kann durch Druck in Kombination mit eindringenden Bakterien oder Fremdkörper entstehen.
Hornspalt
Als Hornspalten werden Risse im verhornten Teil des Hufes bezeichnet. Diese Risse werden je nach Länge und Tiefe eingeteilt. Je tiefer und länger ein Hornspalt ist, desto schlechter ist seine Prognose. Ebenfalls ist die Prognose schlechter, wenn das Pferd aufgrund des Hornspaltes Schmerzen hat oder sich der Hornspalt infiziert hat. Zur Behandlung eines Hornspaltes ist es wichtig eine Balance in den Huf zu bringen und die gerissene Stelle zu entlasten.
Hornsäule
Hornsäulen sollten dann behandelt werden, wenn das Pferd lahm ist oder sich röntgenologische Veränderungen am Hufbein zeigen.Bei einer Hornsäule bildet sich im Bereich der inneren Hufwand an einer Stelle vermehrt Keratin, dieses vermehrte Keratin drückt dann auf die Huflederhaut und indirekt auch auf das Hufbein. So kann es durch den Druck zu einem Abbau von Knochensubstanz des Hufbeines im Bereich der Hornsäule kommen.
Hohle Wand
Die hohle Wand ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Ablösung zwischen dem Blättchenhorn des Wandsegments und dem Röhrchenhorn des Kronsegments kommt. Diese Ablösung beginnt meist unmittelbar unter der Krone und kann sich über die gesamte Hufwand erstrecken. Beim Auftreten einer hohlen Wand muss der Tierarzt in Zusammenarbeit mit dem Hufschmied entscheiden wie weit die Wand abgetragen werden muss. Dies ist abhängig vom Ausmaß der Zusammenhangstrennung und vom Grad der Lahmheit des Pferdes.
Hufprellung
Bei einer Hufprellung kommt es meist zu einer Einblutung in die Sohle. Dies passiert meist, wenn die Pferde auf einen Stein oder anderen harten Gegenstand treten. Dabei kommt es zu einer Einblutung in die Sohle, die für das Pferd stark schmerzhaft sein kann, aber nicht unbedingt muss. In einigen Fällen bleiben Hufprellungen unbemerkt und fallen erst beim nächsten Hufschmiedtermin auf.
White Line Disease
Ist eine Infektion der weißen Linie mit Bakterien oder Pilzen aus der Umgebung. Es kommt zu einer schwarzen Verfärbung der weißen Linien mit oftmals übelriechenden, schwarzen, schmierigen Belägen.
Hufrehe
Zu diesem Thema wird es einen separaten Beitrag geben.